Musikstunde
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Ein aufregender und zugleich tiefgründiger literarischer Thriller über eine leidenschaftliche Liebesaffäre und ein gestohlenes Gemälde. »Sie ist schön« – mit diesem Satz beginnt die Kunsthistorikerin Patricia Dolan ihr Tagebuch. Sie, das ist die junge Frau auf einem Gemälde von Jan Vermeer mit dem Titel ›Musikstunde‹, das, im Besitz der Queen, normalerweise im Buckingham Palace hängt. Patricia, 41 Jahre alt, arbeitet als Spezialistin für niederländische Malerei in der Bibliothek der Frick Collection in New York. Während sie ihr Tagebuch schreibt, befindet sie sich allerdings in Irland, in einem einsamen Cottage, allein mit »ihrem« Bild, ihren Worten und einer alten Nachbarin. Nach und nach erfahren wir nun, weshalb: Seit ihre fünfjährige Tochter bei einem tragischen Unfall starb und kurz darauf ihre Ehe scheiterte verbrachte Patricia ihr Leben in einem »emotionalen Narkosezustand«. Ihr einziger Kontakt zur Familie blieb ihr irischer Vater, ein Bostoner Polizist im Ruhestand. Dann, völlig unerwartet, tauchte ihr 16 Jahre jüngerer irischer Cousin Michael O’Driscoll in New York auf. Hals über Kopf verliebte sie sich in ihn – und erwachte zu neuem Leben. Aus Leidenschaft zu ihm, dem Gemälde und Irland nutzte Patricia ihr Insiderwissen und ermöglichte Michaels irischer Terroristengruppe das geplante Kidnapping des berühmten Vermeer. Während des naßkalten Winters in Irland schreibt Patricia aber nicht nur ihre Geschichte auf: Bezugnehmend auf Walter Benjamin reflektiert sie in ihrem Tagebuch über die Unterschiede zwischen Illusion und Realität, zwischen Authentizität und Reproduktion. Diese Gedanken Patricias bilden den theoretischen Hintergrund für den Schluß der Geschichte: Mickey und seine Leute tauchen schließlich bei ihr auf, um das Gemälde vor laufender Videokamera zu verbrennen, da der Buckingham Palace den Verlust hartnäckig bestreitet. Patricia hat das Original aber längst gegen eine Reproduktion ausgetauscht, ein Plakat aus dem Souvenir-Shop der Frick Collection. Das Original dagegen ruht, für immer vergraben, im Garten der Nachbarin – »in der Republik Irland, in der Welt, im Universum«. Katharine Weber lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Bethany, Connecticut, sowie in West Cork, Irland. Sie unterrichtet Creative Writing an der Yale University. ›Musikstunde‹ ist ihr zweiter, in den USA hochgelobter Roman nach dem 1995 erschienen, vielbeachteten Debüt ›Objects in Mirror Are Closer Than They Appear‹.