Narrenidee und Fastnachtsbrauch
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Kaum eine Diskussion innerhalb der Brauchtumsforschung wird mit größerer Ausdauer und Leidenschaft geführt als diejenige über Ursprung, Funktions- und Bedeutungswandel von Fastnacht, Fasching und Karneval. Der Bild-Text-Band „Narrenidee und Fastnachtsbrauch“ Setzt hier neue Maßstäbe: In detaillierten Studien vermittelt Werner Mezger die wichtigsten Ergebnisse aus eineinhalb Jahrzehnten intensiver Forschungsarbeit. Dass er dies nicht nur als Fachgelehrter tut, sondern auch aus der Perspektive eines Fastnachtsakteurs kommt der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Werkes sehr zugute. Anhand einer bisher nicht gekannten Fülle historischer Bildquellen, aus Museen in aller Welt zusammengetragen, entwickelt der Autor seine These, dass im mittelalterlichen Typus des Narren der Schlüssel für ein ideengeschichtliches Verstehen der Fastnacht liegt. Gegen die überkommene Interpretation der Fastnacht im Rahmen der „germanischen Kontinuitätsprämisse“ verfolgt Mezger mit dem Rückgriff auf die mittelalterliche Narrenfigur überzeugend einen kulturhistorisch-theologischen Deutungsansatz. Neue und interessante Erklärungen tun sich auf für Narrenattribute wie Marotte, Spiegel, Schelle, Eselsohren, Schweinsblase oder für Brauchphänomene wie die Narrenmutter, den Narrenbaum und den Narrenbrunnen oder auch für Spielelemente wie das Pflugziehen, das Gabenheischen, das Fastnachtsausgraben oder -verbrennen. Werner Mezger ist Professor für Volkskunde an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg.