Streit der Interpretationen
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„Das Mittelalter irrte, als es die Welt als Text verstand, die Moderne irrt, wenn sie den Text als Welt betrachtet.“ Zwischen diesen zeitlichen und inhaltlichen Extremen siedelt Umberto Eco den „Streit der Interpretationen“ an. Interpretation bedeutet für Eco letztlich Verstehen der Welt und der Form, mit der sie in den Medien auf uns zukommt. An Beispielen von Sherlock Holmes bis zu Star Wars wird aufgezeigt, wie sehr wir im Zeitalter der Serie leben, wie oft der „gleiche Stoff“ zwischen den Medien ausgetauscht und neu aufbereitet wird und wie wir hierdurch immer stärker auf das Wie statt das Was achten, wie wir zunehmend Interesse für ästhetische Verfahren zeigen und im Horizont einer endlos möglich scheinenden Variation einen Sieg über die Zeit erstreben. Bei aller Abstraktion, mit der Eco seinen Diskurs führt, bleibt er – und dies oft mit kämpferischem Humor – in seiner Auseinandersetzung mit Formen und Inhalten von Medienprodukten jeglicher Art der Praxis verbunden.