Danke für das Feuer
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In seinem dritten Roman beschreibt Mario Benedetti einen sehr intensiv erlebten Konflikt seiner Generation; es ist eine Generation, die mit der Korruption der Bourgeoisie und dem Konformismus der Mittelklasse Schluss machen wollte, dies jedoch nicht fertigbrachte. Ramon Budino, der Protagonist und Ich-Erzähler, begeht Selbstmord, weil er den Mut nicht aufbringt, das zu tun, was er sich vorgenommen hatte, nämlich seinen Vater zu ermorden. Er setzt damit auf seine Art ein Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann. Dieses Zeichen richtet sich gegen seinen übermächtigen Vater, Edmund Budino, und dessen schmutzige Geschäfte und weiter gegen die ganze bürgerliche Gesellschaft. Ramon hasst seinen Vater, der sein ganzes Volk und auch ihn selber um alles betrügt, und er hasst mit dem Vater auch dessen System. Doch ebenso verachtet er die Betrogenen (und auch sich selbst), weil sie sich betrügen lassen. Er beklagt die fehlende Solidarität der Ohnmächtigen und ist selber ebenso unfähig zur Solidarität. Als einziger Weg sieht er am Ende die einsame Tat: Ermordung des Vaters und Tyrannen, die er dann – in einem Akt der Verzweiflung – in einen Selbstmord umbiegt. Danke für das Feuer ist die Chronik einer kollektiven Machtlosigkeit und die Bestandesaufnahme einer Moral, die in der Krise steckt. Gezeigt werden Machtstrukturen und -mechanismen, die auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen des Romans noch immer aktuell sind.