Bouvard und Pécuchet
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Zwei kleine Büroangestellte, an ihr Schreibpult gefesselt, sind durch eine unerwartete Erbschaft reich geworden. Aber in diesen armseligen Kopisten steckt ein Ehrgeiz, der vor nichts zurückschreckt. Sie ziehen sich aufs Land zurück und machen sich daran, sämtliche Wissenschaften der Moderne zu durchmustern. Zwar sieht Pécuchet schwarz für die Zukunft der Menschheit; aber dafür malt Bouvard sich den Fortschritt in den rosigsten Farben. Am Ende haben die beiden Maulwürfe alles durchprobiert: Landwirtschaft und Schnapsbrennerei, Chemie und Medizin (samt Ayurveda), Geologie und Geschichte, Archäologie und Literatur, politische Ökonomie und Fitnesstraining, Esoterik und leider auch Theologie. Jedem heißen Bemühen folgt ein Mißerfolg, und jedesmal gehen die beiden aus der Pleite verjüngt hervor. Sie fühlen sich neugeboren, genau so wie Sades Justine nach jeder Ausschweifung. Doch am Ende ihrer Irrfahrt kehren sie, vielleicht nicht klüger, aber weiser geworden, an ihr Kopistenpult zurück. Weit vor Joyce läutet dieses Buch, Flauberts opus magnum aus dem Jahr 1881, unwiderruflich die Moderne ein. Es ist ein satirisches, komisches und rührendes Kompendium ihrer Urgeschichte aus der Sicht zweier „Kellerasseln“. Für eine neue, an den handschriftlichen Materialien und Entwürfen orientierte Übersetzung war es höchste Zeit. Der Übersetzer wird in folgenden Editionen das zum ersten Mal vollständig ans Licht bringen, was die beiden melancholischen Käuze im Lauf ihres Lebens so alles abgeschrieben haben: Flauberts ausladende Enzyklopädie der menschlichen Dummheit.