Extreme Mittellage: eine Reise durch das deutsche Nationalgefühl
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Geboren am 21.04.1940 in Lübeck, ist in Süddeutschland aufgewachsen, studierte in Freiburg Germanistik und Geschichte und lebt seit 1961 als freier Schriftsteller. 1972 Staatsexamen, 1973 Berufsverbot als Referendar. Mehrere Förderpreise; 1977/78 Stipendium der Villa Massimo. Schneiders theoretische Schriften dokumentieren den Ablauf der Studentenrevolte der späten 60er Jahre, an der er in Berlin und Italien aktiv teilnahm. Diese Erfahrungen sowie das zeitweilige Berufsverbot bestimmen seine ersten Erzählungen. Seine Erzählung „Lenz“ ist eine Art politischer Bildungsroman, nicht ohne autobiographische Komponenten. „... schon bist Du ein Verfassungsfeind“ zeigt die Auswirkung des Radikalenerlasses am Beispiel eines Lehrers. Auch für alle folgenden Arbeiten Schneiders gilt die hier bereits deutlich vorhandene Erzählabsicht, die durchgängige Bestimmtheit „privater“ Lebensgeschichten durch politische Konstellationen aufzuzeigen. In der Erzählung „Vati“ versucht Schneider eine „kollektive Autobiographie“, die Darstellung zwischen einem Massenmörder der NS-Zeit (Mengele) und seinem Sohn. Zuletzt bei Rowohlt Berlin:„Und wenn wir eine Stunde gewinnen ...“: die Lebensgeschichte eines jüdischen Musikers, der die NS-Zeit in Berlin überlebte.