Reise um die Welt
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Die Aufzeichnungen von Charles Darwin (1809-1882) über seine Weltumsegelung mit der „Beagle“ gehören zu den klassischen Reisewerken des 19. Jahrhunderts. Auf dieser Expedition lassen sich seine epochemachenden Ideen und Theorien, die später die viktorianische Gesellschaft in ihren Grundfesten erbeben ließen, gleichsam im Augenblick des Entstehens beobachten. Doch nicht nur die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern vor allem die Schilderungen der ethnischen, sozialen und politischen Zustände und Ereignisse in den Ländern der südlichen Hemisphäre machen die Einzigartigkeit seines Berichtes aus. Nicht ohne Anteilnahme beschreibt er z. B. das Treiben der Soldateska des späteren argentinischen Diktators Rosas und die schrecklichen Gemetzel, die die gefürchteten Indianer unter der weißen Bevölkerung anrichten, berichtet von den barbarischen Bräuchen der kannibalischen Feuerländer, von denen man kaum glauben könne, dass sie „unsere Mitgeschöpfe und Bewohner derselben Welt“ seien, beklagt die schnell fortschreitende Ausrottung der Ureinwohner Australiens durch die Europäer und fügt die Vielzahl seiner Beobachtungen zu einem Resümee zusammen, das Geschichte machte und seinen Zeitgenossen mit einem Schlag absolut neue Welten erschloss. Aus den umfangreichen Aufzeichnungen des jungen Forschers sind für diese Ausgabe – dem Charakter der Reihe entsprechend – die für den heutigen Leser besonders interessanten Teile seines Journals zusammengefasst, die Darwin vor allem als Entdeckungsreisenden zeigen und seine abenteuerlichen Erkundungen in zwei Kontinenten und der Inselwelt des Stillen Ozeans beinhalten. Daneben treten seine naturwissenschaftlichen Detailuntersuchungen zwangsläufig ein wenig zurück. Gewonnen wurde dadurch ein Lese-Abenteuer, dessen unmittelbare Frische und Spannung ihres gleichen suchen.