Tigermenschen
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Seit 1992 arbeitet Thomas Kaiser zusammen mit den Bewohnern von sieben Dörfern des Khasistammes in Nordostindien an einem künstlerisch/ökologischen Projekt: der Wiederaufforstung eines vor dreissig Jahren zerstörten heiligen Waldes und der Dokumentation der mythologischen Hintergründe, die diese Wälder umranken. Die heiligen Wälder der Khasi bilden heute letzte Inseln einer einst üppigen reichen Vegetation im wolkenverhangenen Bergland Meghalayas. Die Khasi selbst betrachten diese Wälder als Wohnsitz von U Ryngkew, einem göttlichen Geist, der sich den Menschen als Tiger zeigt und der als Verkörperung von Glück und Wohlstand der Dörfer gilt, die einen heiligen Wald umgeben. Im Verlaufe ihrer Arbeit stiessen der Herausgeber und seine Freunde auf eine Gruppe von „Tigermenschen“ – Männer und Frauen, die sich zu gewissen Zeiten in Tiger verwandeln und als Vertreter ihrer Klans den Tigern U Ryngkews begegnen: den Tigern des Waldes. Menschentiger und Geistertiger spielen und raufen miteinander, sie lieben und bekriegen sich und sitzen gemeinsam im „Tigerrat“ zu einer archaischen Begegnung von Mensch und Tier – Kultur und Natur. Diese Tigermenschen kommen in der vorliegenden Publikation ausführlich selbst zu Wort.