Der Passions-Gobelin in der Stiftskirche von Schloß Zeil
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Der Passions-Gobelin in der Stiftskirche von Schloss Zeil (bei Leutkirch im Württembergischen Allgäu) vermittelt einen überwältigender Eindruck: Jährlich, zur Passionszeit, wenn der 1937 gewebte Bildteppich-Fries (12 m breit, 1,70 m hoch) über der Brüstung der Fürstenempore angebracht wird, beansprucht er die gesamte Breite des Kirchenschiffs. Die ungewöhnliche Komposition, stilistisch streng, auf Ornamentierung verzichtend, das Absolute des Inhalts anstrebend, ist das Werk einer begnadeten Ordensschwester: Den Passions-Gobelin schuf die Benediktinerin Deocara Maria Diepold OSB aus der Abtei St. Walburg, Eichstätt. Unter der Obhut der regierenden Äbtissin M. Benedicta von Spiegel erreichte die Autodidaktin Sr. Deocora OSB in den dreißiger und vierziger Jahren den Höhepunkt ihres Schaffens und führte die traditionsreiche Abtei-Manufaktur St. Walburg nach 400-jähriger Ruhepause zu neuem Erblühen. Die Autorin, Waltraud Pratter-Rudolph, Studiendirektorin i. R., verdankt die Kenntnis dieses textilen Kunstwerks einem zufälligen Besuch der Stiftskirche während der Passionszeit. Tief beeindruckt, stellte sie eingehende Recherchen zur Entstehung des Passions-Gobelins an. Dieses Buch befasst sich nicht nur mit der sachlichen Erschließung des Gobelins – einbezogen sind darüber hinaus auch Handwerkliches, Historisches, Biographisches. Das Hauptanliegen der Interpretation gilt jedoch der Ausleuchtung der theologischen Idee und deren künstlerischer Sichtbarmachung.