Rhetorik der Erinnerung
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Nach der Wende des Jahres 1989 und dem Vergehen des Real-Sozialismus in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten hat ein permanenter Streit um die Erinnerung stattgefunden. Trotzdem sind Fragen zum Gedächtnis der Literatur in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR – wie in den anderen Ländern des Real-Sozialismus – nur vereinzelt Gegenstand von Untersuchungen gewesen. Thema dieses Bandes sind aktuelle Aspekte von Erinnerungskulturen in den Ländern des Real-Sozialismus vor und nach 1989. Die Beiträge zeigen, wie hier über das Zusammenspiel von narrativen, ikonischen und rituellen Formen das kollektive Gedächtnis geformt wurde. In den Blick geraten einzelne Texte und Autoren. Dabei zeigt sich, welche generationsspezifischen Erfahrungen und Erinnerungen in welcher Weise in den Texten gestaltet werden. Deutlich wird auch, wie das Überschreiten gesellschaftlicher Toleranzgrenzen in ›geschlossenen Gesellschaften‹ als Störung von Normalität und Destabilisierung wahrgenommen wird und entsprechende Sanktionen nach sich zieht.