Walter Kömpff
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Diese 1908 entstandene Geschichte spielt in den letzten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts im Kleinstadtmilieu des schwäbischen Städtchens Gerbersau, einem erfundenen Ort, dessen sich Hesse in vielen seiner frühen Erzählungen bedient, wenn er unvergeßliche Erlebnisse und Eindrücke aus seiner eigenen Calwer Kindheit gestaltet. Hermann Hesse schildert hier das tragische Schicksal eines redlichen und gutwilligen jungen Mannes, der, durch die berufliche Familientradition gezwungen, seine individuellen Anlagen zu entfalten versäumt, weil er das Geschäft des Vaters übernehmen muß. Ursprünglich hieß die Erzählung »Der letzte Kömpff vom Markt«, eine Anspielung auf den Sohn eines Kaufmannes, der bis 1887 Inhaber eines Ladens im Erdgeschoß von Hesses Geburtshaus am Calwer Marktplatz gewesen war. Hesse nimmt das Schicksal dieses Erben (sein wirklicher Name war Emil Dreiß) zum Anlaß, um mit genauen Milieustudien aus einer inzwischen fast versunkenen Welt ein Leitmotiv vieler seiner Schriften zu aktualisieren: das Recht und die Verpflichtung zu Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung des Menschen.